AURA - SmartCity Luebeck 

MOBIL

Das Modul wurde im Rahmen des Projekts "Zukunftskompass Lübeck, eine Stadt in Bewegung" entwickelt. Die Motivation hinter MOBIL ist die Untersuchung der verwendeten Verkehrsmittel auf Pendelstrecken und deren Einfluß auf den CO2-Verbrauch.

Ziel ist die Verbesserung des "Ökologischen Fußabdrucks" im Verkehr, insbesondere durch weniger Lärm und mehr Klimaschutz im täglichen Verhalten, z.B. beim beruflichen Pendeln und bei Fahrten von und zu Schule. Insbesondere an Schulen hat die Frequenz der sogenannten "Elterntaxis" zugenommen und Kinder werden entgegen jeder Vernunft oft mit dem Auto bis direkt vor die Schule gefahren. Dies stellt eine enorme Behinderung und Gefährdung der anderen Kinder an den Schulen dar und es kommt wiederholt zu Unfällen.

Quelle: Inst. f. Sozialmedizin, Uni Lübeck

Insbesondere die jüngere Generation soll für das Thema sensibilisiert und zum Umsteigen auf umweltfreundliche Verkehrsmittel motiviert werden. Der Umstieg von Auto und Bus auf Fahrrad oder Gehen verbessert den Lärmschutz, die Luftqualität und den Klimaschutz. Zudem wird die individuelle Gesundheit (Fitness, Herz- Kreislauf, Stressabbau) gefördert. Kinder lernen so früh einen souveränen Umgang mit dem Verkehrssystem und schützen sich damit vor Gefahren.

Im Projekt Zukunftskompass wurde ein Methodenmix angewandt, um zunächst eine Analyse der Verkehrsströme und der verwendeten Verkehrsmittel durchzuführen. Eine Methode ist die direkte Befragung der Betroffenen. Das Institut für Sozialmedizin der Universität zu Lübeck hat mit Hilfe von tausenden Fragebögen an alle Schüler und Eltern im Einzugsgebiet eine persönliche Einschätzung des Verhaltens abgefragt. Die Ergebnisse zeigen das Potential eines möglichen Umstiegs vom Auto, da die Entfernungen zur Schule in der Regel relativ gering und das Bewusstsein insbesondere bei jüngeren Kindern durchaus vorhanden ist.

Quelle: Inst. f. Akustik, Labor Verkehrsplanung, FH Lübeck

Die zweite Methode ist die ingenieurstechnische Messung. Das Labor für Verkehrsplanung am Institut für Akustik der Fachhochschule Lübeck hat daher neuralgischen Punkten im Referenzraum Ratzeburger Allee die Situation zu Penderzeiten messtechnisch erfasst. Die Ergebnisse zeigen deutliche Defizite in der aktuellen Situation, wie eine hohe Verkehrsdichte zu Pendlerzeiten und gefährliche Stellen auf Radwegen.

Für weitere Informationen zum Projekt Zukunftskompass und den Ergebnissen der Analysen siehe unv.luebeck.de.

Die dritte Methode ist das sogenannte "Crowd-Sourcing": Bürger stellen die Daten selbst zusammen. Hier kommt AURA ins Spiel. Das Modul MOBIL ermöglicht die genaue Erfassung von Pendlerstrecken mit Hilfe von Smartphones.

Wie funktionierts? Das Modul sammelt GPS- und Beschleunigungsdaten in regelmässigen Abständen. Aus diesen Daten wird für jeden Teilabschnitt der Strecke (jeweils zwischen zwei GPS-Punkten) mit Hilfe eines algorithmischen Verfahrens das jeweils genutzte Verkehrsmittel "Bus", "Auto", "Fahrrad" und "Zu Fuss" errechnet. Der Nutzer muss lediglich hierfür lediglich zu Beginn und am Ende einer Strecke einen Button aktivieren. Während der Fahrt bietet das Modul aus Sicherheitsgründen keinerlei Aktivität. Ein Smartphone gehört im Verkehr immer in die Tasche!

Das Modul liefert Start- und Endzeit, sowie die durchschnittliche und maximale Geschwindigkeit der aufgezeichneten Strecke. Aus den Sensordaten wird das Verkehrsmittel bestimmt und angezeigt.

Die algorithmischen Ergebnisse sind nicht immer vollständig korrekt, je nachdem wo das Smartphone platziert wurde, wie gut der GPS-Empfang war und wie die Strecke von der üblichen Datenlage abweicht. Bspw. können schnelle Fußgänger auch schon mal mit langsamen Fahrradfahrern verwechselt werden. Die Nutzer haben daher die Möglichkeit, hier eine Korrektur durchzuführen. Das Modul geht zudem immer davon aus, dass nur ein Verkehrsmittel verwendet wurde. Sollte zwischendurch ein Umstieg erfolgt sein, kann dies hier ebenfalls noch angezeigt werden.

Im nächsten Schritt wird die Strecke in der App auf einer kleinen Karte angezeigt. In einer Liste werden alle erkannten Teilstrecken aufgeführt. Auch hier kann für jede Strecke noch eine Änderung markiert werden. Die Strecken lassen sich zudem noch weiter aufteilen, in dem Umstiegspunkte im Streckenverlauf auf der Karte angeklickt werden.

Ist alles korrekt oder entsprechend korrigiert, kann man anschliessend alle Daten auf einen Server laden. Die Übermittlung erfolgt vollständig anonym! Es werden keine Informationen über den Nutzer oder sein Mobilgerät übermittelt. Die Ergebnisse werden auf dem Server in einer Statistik erfasst und auf einer Karte im Web öffentlich angezeigt.

Machen Sie mit und ergänzen Ihre Strecken! Je mehr mitmachen, umso besser das Ergebnis!